bis die Gestapo kam … Das „Chinesenviertel“ in St. Pauli Filmvorführung mit anschließendem Gespräch

Freitag: 14. November 2025
Beginn: 19:00 Uhr
Einlass: 18:30 Uhr
Ende: 21:00 Uhr
Ort: Bühne zum Hof, Goldbekhaus, Moorfuhrtweg 9, 22301 Hamburg
www.goldbekhaus.de

Sucht man nach den Anfängen chinesischen Lebens in Hamburg, so findet man zunächst nicht mehr als eine Gedenktafel in der Schmuckstraße auf St. Pauli. Mitten auf dem Hamburger Kiez, zwischen Talstraße und Großer Freiheit gab es bereits in den zwanziger Jahren ein „Chinesenviertel“. Nach dem Ersten Weltkrieg hatten sich dort einige hundert Chinesen, meist ehemalige Seeleute, niedergelassen, mit kleinen Läden, Wäschereien und Gaststätten im Souterrain. In Altona gehörten die Chinesen zum internationalen Schmelztiegel des bunten Hafenviertels. Von den Behörden wurden sie allerdings meist distanziert als fremdartig oder gar bedrohlich wahrgenommen: Gerüchte von „Opiumhöhlen“ und zwielichtiger „Unterwelt“ kursierten, Polizeiaktionen und rassistische Diskriminierung waren an der Tagesordnung, auch wenn die exotisch fremde Atmosphäre der „Chinesen-Gasse“ manchen St.-Pauli-Flaneur faszinierte. Während des Dritten Reiches gerieten die Hamburger Chinesen zunehmend in den Blick der Behörden, wurden verfolgt, interniert oder ausgewiesen. Am 13. Mai 1944 führte die Gestapo schließlich eine „Chinesenaktion“ durch, bei der 130 chinesische Männer festgenommen, misshandelt und monatelang im Arbeitserziehungslager „Langer Morgen“ im Hamburger Hafen inhaftiert wurden. Das war das Ende des „Chinesenviertels“ auf St. Pauli. Der Film begibt sich auf Spurensuche und spricht mit vielen Zeitzeug*innen, die sehr eindrücklich von ihren Erlebnissen und Erinnerungen an die chinesische Community in St. Pauli der Kriegs- und Nachkriegszeit berichten.

Als Gäste am Veranstaltungsabend dürfen wird die Regisseure Bertram Rotermund und Rudolf Simon begrüßen.
Der Film entstand in Kooperation mit dem St.Pauli-Archiv
Gefördert von der Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg
Mit: Bertram Rotermund und Rudolf Simon (Regisseure/Dokumentarfilmer)

Eintritt: 6,- €
Anmeldungen bitte unter: info@chdg.de

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